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Nach der Braunkohle muss etwas Neues kommen
Über 100 regionale Entscheider und Unternehmensvertreter informierten sich am 12. Februar 2025 im Schloss Bedburg auf der Veranstaltung „Hyperscaler & KI“ zu Perspektiven für die regionale Wirtschaft. Eingeladen hatten die Wirtschaftsförderung Rhein-Erft, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW Der Mittelstand e.V.) der Wirtschaftsregion Köln, Rhein-Erft-Kreis und die Wirtschaftsförderung der Stadt Bedburg.
Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) treiben Innovation und Wettbewerbsfähigkeit im Mittelstand voran. Gleichzeitig eröffnet die Hyperscaler-Ansiedlung im Rhein-Erft-Kreis in Bedburg und Bergheim neue wirtschaftliche Perspektiven für die Region. Schloss Bedburg als Tagungsort diente dazu als Kulisse für spannende Einblicke in KI-Szenarien für den Mittelstand und anregende Diskussionen der Chancen für die Region.
Susanne Kayser-Dobiey, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH, stellte die Bedeutung der erfolgreichen Hyperscaler-Ansiedlung für den Strukturwandel heraus: „Die Menschen in der Region sind offen für den Wandel, weil sie wissen, dass nach der Braunkohle etwas Neues kommen muss.“
Thomas Maikath, Vertreter des BVMW für den Rhein-Erft-Kreis, unterstrich die großen Chancen für den Mittelstand, welche das Rückgrat der deutschen Wirtschaft darstelle und appelierte daran, die neuen Entwicklungen gemeinsam für den Mittelstand und die Region zum Erfolg zu führen
Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg, berichtete in seinem Grußwort, wie es gelang, Microsoft von den Vorteilen des Standortes Bedburg für das neue europäische KI-Datenzentrum zu überzeugen. „Die Konkurrenz war groß, aber wir haben einige Vorteile, der Standort befindet sich genau inmitten des Datendrehkreuzes und wir haben hier ausreichend Strom.“ Der Rhein-Erft-Kreis liegt auch künftig an den großen Nord-Süd-Übertragungsleitungen, die beispielsweise die Off-Shore-Windparks mit dem Binnenland verbinden.
Patrick Schidler, Leiter Lösungsvertrieb im Mittelstand, Microsoft Deutschland GmbH, begründete anschließend in seinem Impulsvortrag, dass KI nicht erst in die Region kommt, sondern in vielen Unternehmen bereits im Einsatz ist. Dazu nannte er unter anderem das Beispiel einer großen Spedition aus der Region, die mittels KI ihre umfangreichen Daten für eine Optimierung des Betriebsablaufes erschlossen hat. Obwohl KI eine Zukunftstechnologie sei, die die Arbeit noch einmal exponentiell
Microsoft plane im Rahmen des 3,2 Milliarden Euro schweren Investitionspakets, rund 100.000 Menschen in NRW in einer KI-Qualifizierungsoffensive für die KI-Nutzung fit zu machen. Außerdem engagiert sich das Unternehmen auch 2025 in Veranstaltungen zur Vermittlung von Know-how für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Unternehmen. Für jeden Euro, den ein Unternehmen heute in künstliche Intelligenz investiere, erhalte es durchschnittlich einen Gegenwert (ROI) von über 3,70 Euro zurück.
In der anschließenden Diskussion „Chancen für den Mittelstand durch KI-Technologie“ drehte sich dann alles um den praktischen Einsatz von KI in der Gegenwart. Moderatorin Valentina Kerst, Senior Partner Management AI Village, fragte nach dem konkreten Nutzen im Arbeitsalltag in den Unternehmen. Volker Frank, Geschäftsführender Inhaber der netable IT & Digitalisierungsservice in Frechen etwa trainiert mit dem Expertenwissen seiner IT-Fachleute die vom ihm genutzte KI, um Fachwissen an Auszubildende zu vermitteln. Julia Ellmann, Gesellschafterin der Pulheimer Stoffgeschäfts Eine Tüte Buntes, erklärte wie sie gleich mehrere KI-Tools wie ChatGPT und Canva einsetzt. Dadurch kann sie mit ihrem kleinen Team eine eigene Produktentwicklung und ein umfangreiches und sehr wirkungsvolles und Marketing betreiben. Inzwischen kommen die Kunden deshalb sogar aus Hessen angereist, um in ihrem Geschäft in Pulheim einzukaufen. Robert Fahle, Vorstand neuland AI, benannte wichtige Erfolgsfaktoren, um KI in einem Unternehmen in die Geschäftsprozesse zu integrieren Er rief zu unternehmerischem Mut und zur Entschlossenheit auf, KI in den Geschäftsmodellen zu verankern. Er ist überzeugt: Keine andere Entwicklung in
der Zukunft wird so kraftvoll sein wie die der künstlichen Intelligenz und die Wirtschaft so umfassend verändern und vorantreiben.
Beim anschließenden Networking gab es die Möglichkeit zu einem intensiven Gedankenaustausch und zur Knüpfung von Kontakten zwischen den Gästen, die nicht nur aus der Region sondern auch aus Bayern, Warschau, dem Rhein-Main-Gebiet sowie der Schweiz und Österreich in die Schlossstadt gekommen waren.
Fazit: Die Veranstaltung „Hyperscaler & KI“ hat gezeigt, dass der Rhein-Erft-Kreis die Chancen der digitalen Transformation aktiv nutzt und der Mittelstand bereits heute von KI profitiert. Die erfolgreiche Ansiedlung von Hyperscalern und gezielte Qualifizierungsmaßnahmen stärken die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen, ermöglichen effizientere Prozesse und neue Geschäftsmodelle. Mit starken Netzwerken, praxisnahen Anwendungsbeispielen und unternehmerischem Engagement entwickelt sich die Region zu einem Vorreiter in der KI-Nutzung – und bietet wertvolle wirtschaftliche Perspektiven für nachhaltiges Wachstum.
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